Es geht bergauf mit der Integration – Gipfelstürmer- und Berggenießerfreizeit

Vier herrliche Tage verbrachte eine Gruppe junger Erwachsener mit und ohne Fluchterfahrung im Großen Walsertal. Organisiert wurde die Freizeit von den Evangelischen Jugendwerken Nürtingen und Schwäbisch Hall, in Kooperation mit dem Kreisdiakonieverband. Mit Kleinbussen ging es nach Blons in Österreich. In der urigen Lechelhütte  waren die jungen Leute untergebracht. Schon am ersten Abend entstand beim Essen, Spielen und Singen ein fröhliches Gemeinschaftsgefühl. An den folgenden drei Tagen ging es hoch hinaus. Mehrstündige Bergtouren, zum Teil mit alpinen Steigen, forderten Ausdauer und Geschicklichkeit. Belohnt wurden die Bergsteiger/innen durch ein grandioses Alpenpanorama, erholsame Pausen auf sonnigen Almwiesen und dem Erfolgserlebnis unterm Gipfelkreuz.

Am Abend kochten die Teilnehmer/innen gemeinsam. Auch hier wurde integriert und kombiniert: schwäbische Käsespätzle mit österreichischem Bergkäse und syrisches Fateh mit deutschem Karottensalat.

Im Anschluss gab es Gesprächsgruppen zu interreligiösen Themen und Zukunftsperspektiven. Beim Thema Gebet entwickelte sich nach einer ersten Vorsicht ein reges Gespräch. Gegenseitig gaben sich die Muslime und Christen Auskunft, was ihnen am Gebet wichtig ist. Dabei wurde so manches Vorurteil und Halbwissen korrigiert und Gemeinsamkeiten entdeckt, sowie Unterschiede benannt. Mit Kartenspielen und Liedern endeten die erlebnisreichen Tage.

„Hier muss ich immer Deutsch sprechen. Das ist gut, so lerne ich schnell,“ meint Nasser „in meiner Straße wohnen viele andere Syrer, da komme ich immer mit Arabisch durch.“ „Ich kann sogar schon ein bisschen Schwäbisch“ verkündet Mohamed stolz. Gsälz, Bruddler und Fischkopf gehören nun zu seinem Wortschatz.

Evi Handke, die neue Koordinatorin im Bereich kirchlich-diakonische Flüchtlingsarbeit im Kreisdiakonieverband freut sich über diesen guten Start in ihr neues Arbeitsfeld. „Es war toll zu sehen, wie offen und interessiert die jungen Leute aufeinander zugegangen sind. Für die jungen Syrer war Wandern als Freizeitbeschäftigung fremd. Doch so sportlich wie die vier sind, konnten sie problemlos mithalten und haben Freude am Wandern und Bergsteigen gefunden. Viel wichtiger aber sind die Beziehungen, die gewachsen sind. Als Nachtreffen haben wir einen Ausflug zum Uracher Wasserfall verabredet, ein kleiner Spaziergang im Vergleich zu den Touren im Großen Walsertal“.

Und in der Nürtinger Zeitung kamen wir auch (11.10.):

 

 

 

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